Freitag, 03. März 2023 - 20:30
Wenige Monate vor dem Amtsantritt von Ronald Reagan freundet sich der jüngste Sohn einer jüdischen Mittelstandsfamilie in Queens mit einem schwarzen Jungen aus seiner Schule an. Die Regelverstöße der Freunde offenbaren aber bald, wie Rassismus und Privilegien die Kinder in völlig unterschiedliche gesellschaftliche Sphären verorten. Das autobiografische Familiendrama erzählt von den Dualitäten und Komplexitäten, die eine jüdische Familie innerhalb der sozialen Verwerfungen der 1980er-Jahre erlebt. Dabei gibt der Film nie die Perspektive eines Jungen auf, der sich vergeblich gegen die unverständlichen und ungerechten Strukturen zu wehren versucht. - Sehenswert ab 14.
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Mit ZEITEN DES UMBRUCHS präsentiert Regisseur James Gray ("Ad Astra – Zu den Sternen") ein zutiefst persönliches Coming-of-Age-Drama über Familie, Freundschaft und die für Viele aussichtslose Suche nach dem amerikanischen Traum.
New York im Spätsommer 1980: Paul (Banks Repeta) ist das jüngste Mitglied einer gut situierten jüdischen Familie. Doch zwischen seiner viel beschäftigten Mutter Esther (Anne Hathaway), seinem bemühten, aber strengen Vater Irving (Jeremy Strong) und seinem streitsüchtigen Bruder Ted (Ryan Sell) fühlt er sich oft einsam und verloren. Allein sein liebevoller Großvater Aaron (Anthony Hopkins) scheint ihn wirklich zu verstehen und seine Interessen zu fördern.
Zu Beginn des neuen Schuljahres lernt Paul den Schwarzen Jonathan (Jaylin Webb) kennen, einen "Sitzenbleiber", der in ärmlichen Verhältnissen bei seiner kranken Großmutter lebt. Er freundet sich mit dem älteren Jungen an, der allen Problemen zum Trotz fest an Werte wie Ehrlichkeit und Loyalität glaubt. Doch es dauert nicht lange, bis Paul immer mehr bewußt wird, dass nicht jeder in dieser Welt die gleichen Chancen hat.
Bei seiner Weltpremiere auf den Filmfestspielen in Cannes erhielt James Grays teils autobiografisches Drama stehende Ovationen. ZEITEN DES UMBRUCHS erzählt sensibel vom Aufwachsen im Amerika Anfang der 80er Jahre – einem Amerika, das geprägt ist von allgegenwärtigem Rassismus, elitären Machtgefügen und tiefgreifenden Vorurteilen. Dabei zeigt der Film ein ungleiches System auf, in dem nicht alle Menschen gleichberechtigt behandelt werden.