Die Blumen von gestern (unser Film des Monats März)
Verleihung der Gilde Filmpreise 2017 – DIE BLUMEN VON GESTERN ist Bester Film national
Laudatio
Eintritt: 5,00 €
Deutschland/Österreich 2016
Kinostart: 12. Januar 2017
126 Minuten
FSK: ab 12; f
FBW: Prädikat besonders wertvoll
Regie/Buch/Produktion: Chris Kraus ("Vier Minuten" und "Poll" liefen von Chris Kraus im achteinhalb)
Kamera: Sonja Rom
Musik: Annette Focks
Schnitt: Brigitta Tauchner
Darsteller:
Lars Eidinger (Totila Blumen), Adèle Haenel (Zazie Lindeau), Jan Josef Liefers (Balti Thomas), Hannah Herzsprung (Hannah Blumen), Sigrid Marquardt (Tara Rubinstein), Bibiana Zeller (Lisbeth Blumen), (Professor Norkus), Eva Löbau (Anita Koldewey), Cornelius Schwalm (Bächle), Irene Rindje (Charlene Morgenrot), Hans-Jochen Wagner (Mauersperger), Gerdy Zint (Sieghart Blumen)
Fast zwanzig Jahre nach JENSEITS DER STILLE (Caroline Link, 1997), dem letzten Erfolg eines deutschen Films beim
TOKYO INTERNATIONAL FILM FESTIVAL (ttif), ein A-Festival und zugleich das größte asiatische Filmfestival, wurden DIE BLUMEN VON GESTERN mit einem der weltweit höchstdotierten Festivalpreise ausgezeichnet. Zusätzlich gewann DIE BLUMEN VON GESTERN auch den Publikumspreis Wowow Viewer’s Choice Award. Somit fielen zum ersten Mal in der 31-jährigen Geschichte des Festivals Hauptpreis und Publikumspreis zusammen.
Filmhomepage, Wikipedia, EPD-Film, Programmkino.de
Ist die Filmkomödie um Holocaustforscher als Unterrichtsfilm an Schulen geeignet? Historiker haben in Berlin über „Die Blumen von gestern“ diskutiert. Eine Screwball-Komödie um Holocaustforscher, kann das funktionieren? Der Film „Die Blumen von gestern“ wird von der Kritik wahlweise als „ungeheuer komisch“ und „zutiefst berührend“ (Zeit online), als „nicht nur unangenehm, sondern peinlich“ (FAZ) oder als „hanebüchene“ Kostprobe des „neuen deutschen Geschichtskinos“ (Tagesspiegel) beschrieben. Am 12. Januar ist der umstrittene Film in den Kinos angelaufen, am Mittwochabend lief im Centre français in Berlin-Wedding eine Sondervorstellung der Landeszentrale für politische Bildung. Die Absicht der zur Schulverwaltung gehörenden Aufklärer: Regisseur Chris Kraus mit real existierenden Holocaustforschern zu konfrontieren – auch im Hinblick auf künftige Schulvorführungen.
Kritik von Andreas Busche im Tagesspiegel
Kritik von Andreas Platthaus in der FAZ
Kritik von Martin Schwickert auf Zeit.de
Kritik von Matthias Dell auf Spiegel Online
Kritik von Fritz Göttler in der Süddeutschen Zeitung
Kritik von Hanns-Georg Rodek in der Welt
Kritik von Matthias Reichelt in der Jungen Welt
Der Filmdienst ist seit Jahren die führende deutsche Kinofilmfachzeitschrift. Da die Kritiken des Filmdiensts nicht ohne weiteres zugänglich sind, drucken wir sie hier ab, unabhängig ob sie positiv oder negativ ausfallen. Unser Ehrgeiz ist es nicht, Interessierte mit hohlen Versprechungen oder plakativen Etikettierunen wie "Kunstfilm" oder "besonderer Film" ins achteinhalb zu locken. Die wenigstens Filme erhalten vom Filmdienst eine positive Kritik. Es ist daher durchaus so, dass Filme, die dort nicht so positiv "wegkommen", ansonsten durchweg positive Kritiken erhalten haben und wir auch einige Filme "klasse" gefunden haben, die vom Filmdienst kritisch bewertet worden sind. Es ist halt eine Meinung unter mehreren, aber in der Regel eine fundierte. Die höchste Auszeichnung ist das Prädikat "sehenswert", die Altersempfehlung ist eine pädagogische.
Kurzkritik Filmdienst
Ein humorloser deutscher Holocaust-Forscher ereifert sich über das Ansinnen seines Instituts, einen Auschwitz-Kongress von Daimler-Benz sponsern zu lassen. Überdies ärgert ihn seine französische Praktikantin, die mit dem Institutsleiter ein Verhältnis hat. Als sich die beiden näher kommen, entdecken sie überraschende Gemeinsamkeiten in ihren Biografien. Tempo- und pointenreich inszenierte, herausragend gespielte Liebesgeschichte um einen Täter-Enkel und eine Opfer-Enkelin. Angelegt als treffsichere Screwball-Komödie über das politisch Unkorrekte vor dem Hintergrund des Holocaust, verliert der Film nach der Versöhnung des Paars schlagartig den roten Faden. Umso dringlicher stellt sich dadurch die Frage nach dem falschen Lachen oder einer unpassenden Holocaust-Verarbeitung.
Ab 14.
Ulrich Kriest, FILMDIENST 2017/1
Ein sehenswerter Beitrag des österreichischen Fernsehens, den wir für Sie auf Youtube abgestellt haben (7 Minuten):
Trailer (129 Sekunden):