Veranstaltungsarchiv
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Freitag, 27. November 2020 - 20:30Kategorien: Krimi, Komoedie, Archiv, Literaturverfilmung, Frankreich, Neue Visionen, 2020Wenn jemand sich nach einer französischen Version von „Breaking Bad“ gesehnt hat – hier ist sie. Isabelle Huppert spielt mit hintergründiger Lakonie eine Übersetzerin aus dem Arabischen. Sie arbeitet für die Polizei, wechselt aber, erst aus Mitgefühl, dann aus Lust am Profit, die Seiten und verkauft selbst die Drogen, die sie eigentlich aufspüren helfen soll. Weil das hier nicht Amerika, sondern Frankreich ist, kommt dieser kluge, unterhaltsame Film von Jean-Paul Salomé nie ins Moralisieren, vielmehr schwingt eine angenehm rebellische Verachtung für alle Regeln mit: In einer ungerechten Welt nützen sie immer nur den Falschen. (Süddeutsche Zeitung) 112/3
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Freitag, 09. Oktober 2020 - 20:30Kategorien: Komoedie, Archiv, Frankreich, Studiocanal, 2020Die französische Filmdiva Fabienne (Catherine Deneuve) mimt in ihren Memoiren vortrefflich die Rolle der hingebungsvollen, liebenden Mutter. Ihre Tochter Lumir (Juliette Binoche) hingegen hat ganz andere Erinnerungen an die Kindheit mit einer Frau, die sich stets im Licht der Öffentlichkeit sonnte. Als die Drehbuchautorin mit Ehemann Hank (Ethan Hawke) und dem gemeinsamen Kind aus New York nach Paris zurückkehrt, versucht sie, ihre Mutter mit den verdrehten Wahrheiten in deren Autobiographie zu konfrontieren. Ein emotionales Familiendrama mit feinem Humor – der neue Film von Hirokazu Koreeda (Shoplifters – Familienbande, Like Father, Like Son, Unsere kleine Schwester).
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Mittwoch, 23. September 2020 - 19:00Kategorien: Cesar-Filmpreis, Eintritt frei, Kooperation, Dokumentarfilm, Archiv, Demokratie leben, Diskussion, Moderation, wehrhafte Demokratie staerken - Ausgrenzung entgegentreten, Frankreich, Pandora, 2020, Oekologie, Fridays for Future Celle, Parents For Future, Familienbildungsstaette, im Rahmen von politischer BildungDokumentarfilm über Initiativen, die jetzt schon weltweit nachhaltiges Wirtschaften und Leben verwirklichen und damit die Möglichkeit eines Wandels vormachen, mit dem sich prognostizierte Krisenszenarien abwenden lassen. Er überzeugt nicht nur durch den informativen Überblick über vielfältige Projekte, sondern auch durch seine Form: Die Filmemacher legen ihr Hoffnungsszenario als mitreißendes, mit einem bemerkenswerten Soundtrack unterlegtes „Road Movie“ an und schaffen es, dass sich die Neugier, mit der sie auf ihrer Reise auf verschiedene Protagonisten und deren Initiativen zugehen, auf die Zuschauer überträgt. Finanziert durch eine erfolgreiche französische Crowdfunding-Kampagne, wurde er in Frankreich mit dem "César" ausgezeichnet.
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Mittwoch, 15. April 2020 - 19:30
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Freitag, 10. April 2020 - 20:30Kategorien: Nominierung Europaeischer Filmpreis, Archiv, europaeischer Film, Historienfilm, Literaturverfilmung, Venedig - Goldener Loewe, Frankreich, Weltkino, 2020In seinem kraftvollsten und wichtigsten Film seit langem vollzieht Roman Polanski detektivisch genau und mit größter Nüchternheit die Affäre Dreyfus nach, die Frankreich um 1900 zutiefst erschütterte, und entdeckt im verheerenden Wirken von Antisemitismus und Machtmissbrauch erstaunliche Parallelen zu heute Roman Polanski rekonstruiert die Affäre Dreyfus und die Erschütterungen, die sie im Frankreich des Fin de Siècle auslöste, mit großer Genauigkeit und erstaunlicher Aktualität. Jean Dujardin spielt den entscheidenden Whistleblower aus den Reihen des Militärs.
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Dienstag, 07. April 2020 - 15:30Kategorien: Komoedie, Kooperation, Film, Archiv, Spielfilm, Seniorenkino, europaeischer Film, Frankreich, tmdU, Concorde, 2020, Flat, Seniorenbeirat der Stadt CelleDer Bürgermeister eines von der Agrarkrise hart getroffenen normannischen Dorfes wittert eine Gelegenheit für mediale Aufmerksamkeit, als ein berühmter amerikanischer Fotograf ein Feld des Ortes als Motiv auswählt. Da er stets mit Nackten als Foto-Modellen arbeitet, gilt es, die eigensinnigen Dorfbewohner vom Nutzen der Aktion zu überzeugen. Dabei stößt der Bürgermeister jedoch auf breiten Widerstand. Eine von viel Sympathie für die Notlagen der französischen Bauern getragene Tragikomödie, deren Humor etwas zahm ausfällt. Recht gemächlich inszeniert, vermag der Film vor allem durch seine überwiegend gut getroffenen Dorfcharaktere zu unterhalten und auch zu berühren.
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Montag, 09. März 2020 - 19:30Kategorien: Eintritt frei, Kooperation, Dokumentarfilm, Film, Archiv, attac Celle, Diskussion, Moderation, OmdU, europaeischer Film, Frankreich, 2020, alle Veranstaltungen anzeigenLinks, rechts, militant, staatszerstörend, chaotisch – das Bild der „Gilets jaunes“ in der Presse ist diffus, aber oft negativ. Jeder stellt die „Gelbwesten“ in eine andere Ecke. Die Verwirrung ist groß. Aber niemand kann die Geschichte glaubhafter erzählen als die Aktivist*innen selbst. Jetzt gibt es Gelegenheit, den Film zu sehen, in dem sich die Gelbwesten selbst portraitieren. Ein Film, der bereits über 175.000 Zuschauer in Frankreich durch seine Menschlichkeit, Genauigkeit und Sensibilität begeistert hat! "J'veux du soleil" (dt: 'Ich möchte in der Sonne stehen') Dokumentarfilm von Francois Ruffin über die französischen Gelbwesten.
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Freitag, 06. März 2020 - 20:30Kategorien: Cesar-Filmpreis, Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, Constantin, 2020, Scope„So kann es mit den Eltern einfach nicht weitergehen!“, denkt sich Maxime (Michaël Cohen). Sein Vater Victor (Daniel Auteuil) wird zunehmend zu einer Nervensäge, die mit sich, der Welt und dem Alter über Kreuz liegt. Seine Frau Marianne (Fanny Ardant) ist das genaue Gegenteil. Victors ewige schlechte Laune wird ihr schließlich zu viel. Sie setzt ihn kurzerhand vor die Tür. Victor braucht definitiv Hilfe! Und Maxime hat eine Idee. Sein Freund Antoine (Guillaume Canet) hat eine Firma, „Time Travellers“, die gut betuchten Kunden ermöglicht, in einem raffiniert eingerichteten Filmstudio in eine Zeit ihrer Wahl zu reisen. Victor willigt ein. Er entscheidet sich für das Jahr 1974, den exakten Tag, an dem er sich in seine Frau Marianne verliebt hatte. Anfangs skeptisch, lässt er sich immer mehr in den Bann der Erinnerungen ziehen. Und die Kulisse aus Neonlichtern, Schlaghosen und Zigarettenrauch wird zu einer Reise, in der die betörende Schauspielerin Margot (Doria Tillier) die Grenze zwischen damals und heute verschwimmen lässt …
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Freitag, 28. Februar 2020 - 20:30Kategorien: Europaeischer Filmpreis, Cesar-Filmpreis, Oscarnominierung, Golden-Globe-Nominierung, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Cannes - Grosser Preis der Jury, Frankreich, Central, 2020, ScopeLadj Ly schickt in seinem Spielfilmdebüt einen Provinzpolizisten in den sozialen Brennpunkt einer Pariser Vorstadt, wo er unmittelbar Ausschreitungen und den Machtkampf zwischen Gangs und Staatsgewalt erlebt. Packendes, authentisches Drama und Frankreichs Oscar-Kandidat: »Les Misérables« - Frankreichs Oscarkandidat über die Gewalt zwischen Gangs und Polizei in einem Pariser Vorort spielt gekonnt mit Bezügen auf Victor Hugos »Les Misérables«
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Freitag, 21. Februar 2020 - 20:30Kategorien: Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, Studiocanal, 2020, Scope, SozialkomoedieImmer wieder zieht Joseph die Notbremse. Und immer wieder sagen sie ihm, er solle das lassen. Die Sozialarbeiter Bruno und Malik (Vincent Cassel, Reda Kateb) bringen viel Geduld auf für jugendliche Autisten, für Verweigerer, Problemfälle und Notbremsenzieher. Doch in Zeiten von Rationalisierung und Effizienz finden sie dafür immer weniger Verständnis. Ein sozialkritisches Lehrstück ist der neue Film des "Ziemlich beste Freunde"-Duos Olivier Nakache und Éric Toledano zum Glück aber nicht, dafür macht er zu viel Spaß, ist gefühlvoll und mitreißend. (Josef Grübl - Süddeutsche Zeitung)
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Freitag, 31. Januar 2020 - 20:30Kategorien: Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, Neue Visionen, 2020, Scope, alle Veranstaltungen anzeigenWer war's? In dieser Krimikomödie geht ein Literaturkritiker auf die Suche nach dem wahren Autor eines zufällig entdeckten Meisterwerks In dieser konventionell inszenierten Adaption wird anhand der Suche eines Literaturkritikers nach einem Autor auf amüsante Weise Aspekte rund um die Beziehung zwischen Buch und Leser abgehandelt: Ein snobistischer Literaturkritiker aus Paris will unbedingt aufdecken, dass der posthum erschienene Erfolgsroman eines bretonischen Pizzabäckers von einem Ghostwriter geschrieben wurde. Gemeinsam mit der Tochter des Toten begibt er sich in der französischen Provinz auf Spurensuche. Der komödiantische Krimi sitzt im Spanungsfeld zwischen den Generationen und Geschlechtern vielen falschen Fährten auf, ist kurzweilig, aber auch etwas bieder inszeniert, und handelt davon, wie Literatur und Leben einander wechselseitig beeinflussen. - Ab 14. Komödiantischer Krimi, in dem ein snobistischer Literaturkritiker aus Paris einen posthum erschienenen Erfolgsroman als Werk eines Ghostwriters enttarnen will. -- 26. Mai
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Freitag, 06. Dezember 2019 - 20:30Kategorien: Stefan, Europaeischer Filmpreis, Golden-Globe-Nominierung, Film, Archiv, Spielfilm, Filmkunst, Liebesfilm, Historienfilm, Cannes - Bestes Drehbuch, Frankreich, tmdU, Filmagentin, 2019, Flat, unser Film des Monats, eigener TextCéline Sciamma erzählt eine unglaublich feine Liebesgeschichte und formt zugleich ein kraftvolles, modernes Statement über die Situation der Frau über die Jahrhunderte hinweg. Auf Festivals (u.a. Bestes Drehbuch Cannes 2019) von Kritik wie Publikum gefeiert, ist dieses irritierend schöne Kostümdrama über die Liebe zwischen einer Malerin und ihrem Modell zugleich eine Reflexion über die schöpferische Kraft der Kunst als auch die Stellung der Frau in der Gesellschaft. (Birgit Roschy – EPD-Film)
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Freitag, 08. November 2019 - 20:30Kategorien: Stefan, Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, Piffl, 2019, Scope, Heike/UliVier Sozialarbeiterinnen betreiben in einer grauen und von Armut geprägten Provinzstadt im Norden Frankreichs ein Tagesheim für obdachlose Frauen und setzen sich dafür ein, dass die Besucherinnen eine warme Dusche, ein warmes Essen, ein wenig menschliche Zuwendung und die notwendige Berufsorientierung erhalten. Aber wegen angeblich zu geringer Wiedereingliederungsquoten hat die Gemeinde beschlossen, die Einrichtung zu schließen. Daraufhin üben sich die Sozialarbeiterinnen in zivilem Ungehorsam und führen das Heim heimlich in einem Versteck weiter, damit „ihre Mädchen“ dort übernachten können, während sie tagsüber üben, selbstbewußte Mitglieder der Gesellschaft zu werden. Mit einer bunten Besetzung landete Regisseur Louis-Julien Petit einen Überraschungserfolg, der über eine Million Zuschauer/innen in die französischen Kinos lockte. Ein Teil der Rollen ist mit Frauen besetzt, die tatsächlich auf der Straße leben. ============================================================= In einer nordfranzösischen Stadt soll ein Tageszentrum für obdachlose Frauen wegen angeblicher Ineffektivität geschlossen werden. Die Sozialarbeiterinnen setzen deshalb alles daran, um ihren Schützlingen doch noch einen Weg zurück in die Gesellschaft zu ebnen und wecken tatsächlich den lange unterdrückten Willen zum Aufbruch. Herzliche, flott und pointiert inszenierte Sozialkomödie, deren überwiegend von Laien gespielte Figuren eine große Wahrhaftigkeit ausstrahlen. Nachdrücklich sensibilisiert der Film für die Aufmerksamkeit gegenüber Ausgegrenzten und würdigt zugleich Einsatz, Mut und Kreativität der Sozialhelferinnen. – Sehenswert ab 12.
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Montag, 21. Oktober 2019 - 19:30Kategorien: Stefan, Dokumentarfilm, Film, Archiv, Demokratie leben, OmdU, europaeischer Film, Musikdokumentation, Frankreich, Filmagentin, 2019, ScopeReggae wurde von der UNESCO im November 2018 zum Weltkulturerbe erklärt. An deren Sitz in Paris wurde jetzt ein Dokumentarfilm über die lebenden Legenden von Inna de Yard vorgestellt. –––––––––––– "Manche Länder haben Diamanten, manche haben Öl, wir haben Reggae-Musik!" verkündet einer der Musiker im wuchernd grünen Garten mit Blick auf Kingston. In seiner neuesten dokumentarischen Expedition lässt der britische Spielfilmregisseur Peter Webber (Das Mädchen mit dem Perlenohrring) ergraute Reggae-Veteranen musikalisch und erzählerisch zu Wort kommen, was manchmal auch dasselbe ist. Die Vorbereitungen zum großen, generationsübergreifenden Revival-Festival sind der Rahmen, in dem aus Gesprächen, Archivaufnahmen von Studiosessions und Konzerten Lebensgeschichten und Musikhistorie erklingen. Zwischen existenzieller Armut, Diskriminierung und musikalischem Groove fängt der Film den marihuanageschwängerten Spirit des Reggae ein. Von Anke Sterneborg (Süddeutsche Zeitung)
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Freitag, 18. Oktober 2019 - 20:30Kategorien: Stefan, Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Liebesfilm, Coming of Age, Sommerkomoedie, Frankreich, Central, 2019, ScopeEine 17-jährige Schülerin aus Paris verbringt die Sommerferien bei ihrer ein Jahr jüngeren Cousine in Cannes und genießt es, mit ihren lasziven Reizen reiche Männer auf sich aufmerksam zu machen. Das stiftet auch die stillere Verwandte zu einem offensiveren Verhalten an, die sich ihr auch äußerlich immer mehr annähert. Der nur oberflächlich freizügige Film konfrontiert mit einer Reihe komplexer Figuren, deren Beziehungen untereinander ambivalent bleiben. Im Spiel mit Blicken, Rollenbildern und scheinbaren Abhängigkeitsverhältnissen etabliert die Inszenierung eine Projektionsfläche, an der sich unterschiedliche Formen von Begehren realisieren und als Wechselspiel persönlicher Freiheit sichtbar werden. – Sehenswert – ab 16.
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Donnerstag, 26. September 2019 - 19:30Kategorien: Stefan, Eintritt frei, Kooperation, Dokumentarfilm, Film, Archiv, Demokratie leben, Diskussion, Moderation, OmdU, wehrhafte Demokratie staerken - Ausgrenzung entgegentreten, Frankreich, Grandfilm, 2019, Scope, Lobetalarbeit e.V., Niedersächsische Aktionswoche zur seelischen Gesundheit - Kunst trifft SeeleIn Frankreich muss ein Richter innerhalb von zwölf Tagen über die Rechtmäßigkeit einer Zwangseinweisung in die Psychiatrie entscheiden. Der Dokumentarist Raymond Depardon erhielt erstmals Gelegenheit, diese Verhandlungen zu filmen. In acht Anhörungen zeichnet der Film im Stil des Direct Cinema nach, wie fragil die Grenze zwischen Normalität und Wahnsinn ist und welchen Mechanismen die anscheinend neutralen Urteilsfindungen unterworfen sind. Deutlich wird dabei auch, dass abweichende Persönlichkeiten häufig auch mit sozialen Missständen verknüpft sind. Auf eindringliche Weise bringt der Film die Komplexität der Situation vor Gericht nahe und unterstreicht, dass Verstehen wichtiger wäre als Verurteilen. - Sehenswert ab 16.
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Freitag, 06. September 2019 - 20:30Kategorien: Cesar-Filmpreis, Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, Studiocanal, 2019, ScopeEin depressiver Mann ohne Arbeit schließt sich einer Synchronschwimmer-Gruppe an. Als die vom Leben nicht verwöhnten Männer an der Weltmeisterschaft teilnehmen wollen, erweist sich das ehrgeizige Ziel als enorme Herausforderung, aber auch als Startschuss für ihr Zusammenwachsen. Die einfallsreiche, leicht melancholische Ensemble-Komödie begegnet ihren sorgfältig konturierten Figuren mit Ernst, Sympathie und Mitgefühl. Eine einfühlsame Inszenierung und überzeugende Darsteller sorgen für eine außergewöhnliche Anteilnahme an dem Plot, der mit abwechslungsreichem Humor von der Entdeckung neuen Lebensmutes erzählt.
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Freitag, 23. August 2019 - 20:30Kategorien: Heike, Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, Concorde, 2019Krimikomödie um drei Arbeiterinnen einer nordfranzösischen Konservenfabrik, die sich nach dem gewaltsamen Ableben ihres übergriffigen Chefs angesichts seiner prallen Geldtasche plötzlich reich wähnen. Allerdings geraten die drei nicht nur ins Visier der Polizei, sondern müssen sich auch einer belgischen Gangster-Truppe und deren französischen Mittelsmanns erwehren. Der selbstbewusste Debütfilm glänzt mit wunderbaren Bildideen, sprühendem Wortwitz, einer souveränen feministischen Haltung und gutem Gespür für Rhythmus, Timing und Slapstick. Hinzu kommen drei umwerfend komische Hauptdarstellerinnen, die sich perfekt ergänzen.
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Freitag, 16. August 2019 - 20:30Kategorien: Stefan, Nominierung Europaeischer Filmpreis, Komoedie, Screwball-Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, Filmagentin, 2019, FlatWährend ein französischer Verleger damit beschäftigt ist, sein Unternehmen den digitalen Zeiten anzupassen, greift einer seiner Autoren auf das bewährte Konzept zurück, vergangene Liebschaften für ein neues Buch zu verarbeiten. Eine seiner Romanfiguren besitzt denn auch eine gewisse Ähnlichkeit mit der Frau des Verlegers (Juliette Binoche). Zwischen diesen und weiteren Figuren spannt sich ein recht bewegliches Beziehungsgeflecht mit doppeltem Boden. Der kurzweilige Film vermisst auf höchst debattierfreudige Weise den durch die Digitalisierung herausgeforderten Pariser Literaturbetrieb. So spielt der Film ebenso vergnüglich wie elegant auch auf die Umbrüche der Kinolandschaft an. – Esther Buss für den Filmdienst
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Freitag, 10. Mai 2019 - 20:30Kategorien: Stefan, Cesar-Filmpreis, Komoedie, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, europaeischer Film, Literaturverfilmung, Prix Lumieres, Venedig - Goldener Loewe, Frankreich, Central, 2019, Scope, unser Film des Monats, eigener Text, Westerneigener Text Kino achteinhalb: Lassen Sie sich bitte nicht vom Genre "Western" abschrecken. Es ist auch ein französischer Western. Von Regisseur Jacques Audiard liefen im achteinhalb mit der "Der Geschmack von Rost und Knochen" und " Dämonen und Wunder" zwei tiefsinnige Filme. Werfen Sie einen Blick auf die Kritiken, Sie finden nicht eine, die dem Film nicht ihre Anerkennung zollt. Sehen Sie am besten die 4-minütige FAZ-Videokritik und die 6-minütige Kritik des ARD Kulturmagazins "ttt – titel, thesen, temperamente". – Schauspieler John C. Reilly sehen wir übrigens in 5 Wochen in "Stan & Ollie" wieder.
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Dienstag, 02. April 2019 - 15:30Kategorien: Komoedie, Kooperation, Film, Archiv, Spielfilm, Seniorenkino, europaeischer Film, Frankreich, Central, 2019, eigener Text, Seniorenbeirat der Stadt Celleeigener Text Kino achteinhalb: Bloß nicht vom deutschen Verleihtitel (Madame Aurora und der Duft von Frühling) abschrecken lassen. Diese vergnügliche „Coming-out-of-age“- Komödie wartet hinter der Fassade des französischen Feel-Good-Kinos mit einem überraschend realistischen Bild der Nöte einer Frau um die 50 auf. Die Wechselbäder des Lebens werden keineswegs auf die leichte Schulter genommen, jedoch mit viel Humor, Esprit und Optimismus gezeigt. Auroras Beziehungen zu ihren beiden Töchtern, zu ihrer besten Freundin sowie ihre Arbeit in einer Seniorinnen-WG weiten den Blick sogar zu einem Panorama weiblicher Probleme und Lösungsansätze dies- und jenseits eingespielter Muster und gesellschaftlich konformer Rollen.
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Mittwoch, 13. Februar 2019 - 19:00Kategorien: Stefan, Eintritt frei, Kooperation, Dokumentarfilm, Film, Archiv, LiSt-Celle, Demokratie leben, Diskussion, Moderation, OmdU, europaeischer Film, wehrhafte Demokratie staerken - Ausgrenzung entgegentreten, Frankreich, 2019, deja-vu filmTransition in Ungersheim - wie eine kleine elsässische Stadt ihren eigenen Transformationsprozess in die Post-Öl-Ära in Gang setzt. Auf Initiative der Stadt Ungersheim startete 2009 ein partizipatives Demokratieprogramm mit dem Titel "21 Aktionen für das 21. Jahrhundert", das alle Aspekte des täglichen Lebens umfasst: Ernährung, Energie, Verkehr, Wohnen, Geld, Arbeit und Schule. "Autonomie" ist das Schlüsselwort des Programms, das darauf abzielt, die Nahrungsmittelproduktion zu verlagern, um die Abhängigkeit vom Öl zu verringern, die Energie-Bilanz und die Entwicklung erneuerbarer Energien zu fördern und die lokale Wirtschaft durch eine ergänzende Währung (den „Radis)“ zu unterstützen.
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Freitag, 18. Januar 2019 - 20:30Kategorien: Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, Central, 2019, ScopeEin schönes kleines Genrestück aus Frankreich, melancholisch und boshaft, manchmal chaotisch und überdreht. Das Genre ist das Jaoui-Bacri-Kino. Filme, die das Paar Agnès Jaoui und Jean-Pierre Bacri zusammen machen, seit "Lust auf Anderes" vor fast zwanzig Jahren, sie schreiben das Drehbuch und spielen (für und gegen einander) und Jaoui inszeniert. Als TV-Produzentin weiht sie ihr Haus auf dem Land ein, Bacri ist einer ihrer Starmoderatoren. Es gibt alle möglichen Probleme, die alten - Nachbarn, die sich über den Lärm beschweren - und neue - die schreckliche Selfiesucht. Auch den Leiden eines Chauffeurs wird wieder gebührende Aufmerksamkeit gewidmet. (Fritz Götzler - Süddeutsche Zeitung)
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Dienstag, 06. November 2018 - 15:30Kategorien: Kooperation, Film, Archiv, Spielfilm, Seniorenkino, europaeischer Film, Frankreich, Liebeskomoedie, Central, 2018, Flat, Seniorenbeirat der Stadt CelleMit französischer Leichtigkeit widmet sich Carine Tradieu einer der großen Fragen des Lebens: Was ist Familie? »Eine bretonische Liebe« ist ein großartiger Film, der direkt ins Herz geht. - Erwan (François Damiens) hat einen Job, bei dem ihn eigentlich wenig aus der Ruhe bringen darf. Dass seine Tochter schwanger ist und den Vater nicht zu kennen glaubt, macht ihn da schon um einiges nervöser. Als er zusätzlich erfährt, dass sein Vater nicht sein biologischer Erzeuger ist und dass seine aufkeimende Liebe zur patenten Anne (Cécile de France) chancenlos ist, ist es mit der Coolness allerdings komplett vorbei… Zwei von Belgiens größten Stars geben sich die Ehre in dieser schwungvollen Komödie mit Tiefgang um die „richtige“ und „falsche“ Liebe.
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Freitag, 26. Oktober 2018 - 20:30Kategorien: Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, tmdU, Concorde, 2018, Flat, alle Veranstaltungen anzeigenDer Bürgermeister eines von der Agrarkrise hart getroffenen normannischen Dorfes wittert eine Gelegenheit für mediale Aufmerksamkeit, als ein berühmter amerikanischer Fotograf ein Feld des Ortes als Motiv auswählt. Da er stets mit Nackten als Foto-Modellen arbeitet, gilt es, die eigensinnigen Dorfbewohner vom Nutzen der Aktion zu überzeugen. Dabei stößt der Bürgermeister jedoch auf breiten Widerstand. Eine von viel Sympathie für die Notlagen der französischen Bauern getragene Tragikomödie, deren Humor etwas zahm ausfällt. Recht gemächlich inszeniert, vermag der Film vor allem durch seine überwiegend gut getroffenen Dorfcharaktere zu unterhalten und auch zu berühren.
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Donnerstag, 18. Oktober 2018 - 19:30Kategorien: Eintritt frei, Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, Demokratie leben, Filmreihe, Diskussion, Moderation, Frankreich, Filmwelt, 2018, Islam im FilmEin iranischer Student, der unter dem Schah im Gefängnis landete, eckt auch mit dem Mullah-Regime an und flieht 1984 mit Frau und Kind nach Frankreich, wo sie in einer Banlieue im Großraum Paris eine neue Heimat finden. Auch hier engagieren sich der Mann und seine Frau gegen Ungerechtigkeit und kämpfen um die Integration von an den Rand gedrängten Menschen. In seinem autobiografischen Familiendrama erzählt der Komiker Kheiron mit Witz, Verstand und ironischen Zwischentönen die Geschichte seiner Eltern. Pendelnd zwischen humoristisch gebrochener Historie und optimistischer Sozialutopie, setzt der vorzüglich gespielte Film Themen wie Flucht, Vertreibung, soziales Engagement und familiärer Zusammenhalt und mit großer Leidenschaft um. Sehenswert ab 14.
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Montag, 01. Oktober 2018 - 19:30Kategorien: NY Critics Circle Award, Oscarnominierung, Dokumentarfilm, Film, Archiv, Filmpreis, europaeischer Film, Prix Lumieres, LA Critics Association Awards, Independent Spirit Award, National Board of Review, Frankreich, Weltkino, 2018Die 90-jährige Filmemacherin Agnès Varda und der Street-Art-Künstler JR reisen mit einem Fotomobil durch das ländliche Frankreich. Dabei treffen sie Menschen, lassen sich ihre Geschichten erzählen und halten deren Gesichter in überlebensgroßen Ausdrucken an Häuserfassaden und Mauern fest. In dem von großer Leichtigkeit getragenen Dokumentarfilm reihen sich vignettenhafte Porträts und Szenen einer während dieser Tour entstandenen Freundschaft aneinander, wobei sich mitunter auch ein Gefühl leiser Melancholie breitmacht. Ein einfühlsames, von einem leichten Schalk getragenes Road Movie, in dem unterschwellig auch das Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit mitverhandelt wird.
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Sonntag, 30. September 2018 - 17:00Kategorien: Cesar-Filmpreis, Eintritt frei, Archiv, achteinhalb trifft Schlosstheater, Theater trifft Kino, Demokratie leben, Filmreihe, Diskussion, Moderation, Frankreich, Central, 2018, Islam im FilmWährend der 1960er-Jahre freundet sich ein 16-jähriger jüdischer Junge im Einwandererviertel von Paris mit einem alten muslimischen Lebensmittelhändler an, der für ihn zum Ersatzvater wird. Ein sympathisches, zwischen Märchen und Realität angesiedeltes Plädoyer für Menschlichkeit, Toleranz und Hoffnung, erzählt in schönen, einfachen Bildern mit viel Sinn für den Zeitgeist. Der Film verlässt sich ganz auf seine beiden überzeugenden Hauptdarsteller.
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Freitag, 21. September 2018 - 20:30Kategorien: Cesar-Filmpreis, Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, Moderation, europaeischer Film, Frankreich, Fox, 2018, ScopeRhetorik-Professor Mazard (gespielt von Daniel Auteuil - übrigens 1950 in Algier geboren) lehrt in Paris und ist ein eitles, reaktionäres Arschloch der alten Schule. Als die islamische Studentin Neila fünf Minuten zu spät zur seiner Vorlesung kommt, wird Mazard gegenüber der jungen Frau mit algerischen Wurzel ausfällig. Der haltlose Rassismus Mazards kommt nicht gut an und um nicht seine Professur zu verlieren, muss er die Studentin für die übers ganze Land verstreuten Rhetorikwettbewerbe trainieren.
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Dienstag, 04. September 2018 - 15:30Kategorien: Stefan, Kooperation, romantische Liebeskomoedie , Film, Archiv, Spielfilm, Seniorenkino, europaeischer Film, Frankreich, Neue Visionen, 2018, Seniorenbeirat der Stadt CelleEin menschenfeindlicher Erfinder vertreibt jeden Mieter, der nebenan einziehen will. Eine junge Pianistin lässt sich von seinen Psychotricks aber nicht beeindrucken. Nach anfänglichem Schlagabtausch kommt es sogar zur Verständigung. Während sie weiter nur durch die Wand miteinander kommunizieren, entwickeln sich bald tiefere Gefühle. Die romantische Komödie überrascht trotz ihres vorhersehbaren Verlaufs durch originelle, liebevoll arrangierte Details. Ein sympathischer Unterhaltungsfilm, der unterschwellig für Entschleunigung und Privatsphäre auch im digitalen Zeitalter plädiert.
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Freitag, 15. Juni 2018 - 20:30Kategorien: Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, Central, 2018, eigener Texteigener Text Kino achteinhalb: Bloß nicht vom deutschen Verleihtitel (Madame Aurora und der Duft von Frühling) abschrecken lassen. Diese vergnügliche „Coming-out-of-age“- Komödie wartet hinter der Fassade des französischen Feel-Good-Kinos mit einem überraschend realistischen Bild der Nöte einer Frau um die 50 auf. Die Wechselbäder des Lebens werden keineswegs auf die leichte Schulter genommen, jedoch mit viel Humor, Esprit und Optimismus gezeigt. Auroras Beziehungen zu ihren beiden Töchtern, zu ihrer besten Freundin sowie ihre Arbeit in einer Seniorinnen-WG weiten den Blick sogar zu einem Panorama weiblicher Probleme und Lösungsansätze dies- und jenseits eingespielter Muster und gesellschaftlich konformer Rollen.
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Freitag, 13. April 2018 - 20:30Kategorien: Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, tmdU, evtl. SK, Central, 2018, FlatNach 30 Jahren im Dienst rauschender Hochzeiten will ein französischer Eventmanager sein florierendes Unternehmen verkaufen. Doch bei der letzten, wie immer akribisch durchgeplanten Veranstaltung auf einem barocken Schloss geht alles schief, was schiefgehen kann. Die schwungvolle Komödie porträtiert einen ganzen Mikrokosmos an menschlichen Gefühlen und Reaktionen mit großer Hingabe und einem enormen Gespür für die komischen Folgen von Fehltritten. Ein Feuerwerk aus Klamauk und Slapstick, das gelegentlich übers Ziel hinausschießt, aber immer nahe an den Figuren bleibt und dadurch eine eigenwillige Schönheit entfaltet.
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Dienstag, 06. März 2018 - 15:30Ort: Alte Exerzierhalle am Neuen Rathaus Kategorien: Heike, Kooperation, Film, Archiv, Spielfilm, Seniorenkino, europaeischer Film, Feel-Good-Movie, Frankreich, 2018, Seniorenbeirat der Stadt CelleDr. Jean-Pierre Werner ist mit Leib und Seele Dorfarzt. Seit mehr als 30 Jahren ist er für seine Patienten zu jeder Tages- und Nachtzeit da. Dann wird er selbst ernsthaft krank. Er muss mit Dr. Nathalie Delezia widerwillig eine Vertretung einstellen. Da sich Jean-Pierre für unersetzlich hält, bahnen sich zwischen Nathalie und ihm einige Konflikte an. "Der Landarzt von Chaussy" ist eine Tragikomödie des französischen Regisseurs Thomas Lilti ("Hippocrate"), der selbst Mediziner ist. In der Hauptrolle brilliert der "Ziemlich beste Freunde"-Star François Cluzet. Der Film hat in Frankreich mehr als 1,5 Millionen Besucher in die Kinos gelockt.
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Freitag, 16. Februar 2018 - 20:30Kategorien: Stefan, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, Liebeskomoedie, Central, 2018, FlatMit französischer Leichtigkeit widmet sich Carine Tradieu einer der großen Fragen des Lebens: Was ist Familie? »Eine bretonische Liebe« ist ein großartiger Film, der direkt ins Herz geht. - Erwan (François Damiens) hat einen Job, bei dem ihn eigentlich wenig aus der Ruhe bringen darf. Dass seine Tochter schwanger ist und den Vater nicht zu kennen glaubt, macht ihn da schon um einiges nervöser. Als er zusätzlich erfährt, dass sein Vater nicht sein biologischer Erzeuger ist und dass seine aufkeimende Liebe zur patenten Anne (Cécile de France) chancenlos ist, ist es mit der Coolness allerdings komplett vorbei… Zwei von Belgiens größten Stars geben sich die Ehre in dieser schwungvollen Komödie mit Tiefgang um die „richtige“ und „falsche“ Liebe.
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Freitag, 02. Februar 2018 - 20:30Kategorien: 5SE, Nominierung Europaeischer Filmpreis, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, europaeischer Film, Liebesfilm, Frankreich, Pandora, 2018, Flat, International Cinephile Society AwardsEine erfolgreiche Künstlerin um die 50 sehnt sich nach einer bedingungs- und kompromisslosen Liebe, die alle Ängste versiegen lässt. In modellhafter Verdichtung beobachtet der Film ihre Versuche, mit einem Banker, einem Schauspieler, einem Artisten und einem Arbeiter Zwänge und Neurosen hinter sich zu lassen, was indes immer wieder scheitert, sodass sie sich verzweifelt einem Wahrsager zuwendet. Ein brillantes Diskurs-Kino im Rückgriff auf Roland Barthes und Niklas Luhmann, dessen Choreografie des Intimen das großartige Schauspieler-Ensemble ebenso wortreich wie humor- und lustvoll entfaltet. - Sehenswert ab 16.
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Freitag, 26. Januar 2018 - 20:30Kategorien: Stefan, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Politthriller, Frankreich, Temperclayfilm, 2018, ScopeFrei nach Franz Kafkas Novelle „Der Prozess" erzählt Regisseur Thomas Kruithof die Geschichte des Unternehmensberaters Duval (Francois Cluzet). Nach einem überstandenen Burn-Out erhält dieser von einer mysteriösen Firma ein neues Jobangebot: Er soll geheime Telefongespräche transkribieren und archivieren. Mehr und mehr wird er dabei Teil eines politischen Komplotts und in die bizarre Welt der Geheimdienste hineingezogen. ------------ Ein ehemaliger Buchhalter wird von einer dubiosen Sicherheitsfirma angeheuert, um Mitschnitte von Telefongesprächen abzuschreiben. Dafür ist er durch seine Gleichgültigkeit gegenüber der Welt bestens geeignet, was ihn auch davon abhält, sich Gedanken über das Gehörte zu machen, obwohl politisch brisante Dinge darin vorkommen. Erst als sein Leben bedroht wird, erkennt er, dass er zwischen die Fronten der Geheimdienste geraten ist. Der bestechend fotografierte, eher beiläufig inszenierte Neo-Noir-Thriller glänzt durch seinen Hauptsteller und demonstriert klug das Ausmaß staatlicher Überwachung.
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Donnerstag, 25. Januar 2018 - 19:30Kategorien: Eintritt frei, Kooperation, Dokumentarfilm, Film, Archiv, Rosa-Luxemburg-Club Celle, Demokratie leben, Diskussion, Moderation, OmdU, europaeischer Film, wehrhafte Demokratie staerken - Ausgrenzung entgegentreten, Frankreich, W-Film, 2018In einer furiosen Kompilation aus Archivaufnahmen der 1960er- und 1970er-Jahre sowie Ausschnitten aus Spiel- und Agitationsfilmen zeichnet der Film die Geschichte der sich radikalisierenden Studentenunruhen in Deutschland bis zu den Stammheim-Selbstmorden nach. Dabei legt er die gespenstische Logik der Eskalation frei, mit der sich studentischer Widerstand und staatliche Reaktion gegenseitig zum blutigsten Kapitel der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte aufschaukelten. Der Blick auf die erste Generation der RAF lässt andere Spielarten der Revolte außen vor, gewinnt aber in der Analyse einer Kommunikationsverweigerung mit dissidenten gesellschaftlichen Ansichten bemerkenswerte Aktualität. (O.m.d.U.) ---- »Ende der Sechzigerjahre lehnte sich die Nachkriegsgeneration in der Bundesrepublik gegen ihre Eltern auf. Sie war desillusioniert vom antikommunistischen Kapitalismus und von staatlichen Strukturen, in denen sie den Faschismus wiederzuerkennen glaubte. Zu dieser Generation gehörten auch die Journalistin Ulrike Meinhof, der Rechtsanwalt Horst Mahler, der Filmemacher Holger Meins, sowie die Studenten Gudrun Ensslin und Andreas Baader. Der Protest gegen den Staat führte zur Gründung der Roten Armee Fraktion (RAF). Hier wird von ihrem langsamen Weg über die zunehmende Politisierung in den bewaffneten Widerstand und die Reaktionen der Bundesrepublik darauf erzählt – ohne Kommentar, ausschließlich mit umfangreichem Film- und Tonarchivmaterial.« (Katalog 65. Berlinale)
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Dienstag, 16. Januar 2018 - 15:30Ort: Alte Exerzierhalle am Neuen Rathaus Kategorien: Heike, Kooperation, romantische Liebeskomoedie , Film, Archiv, Spielfilm, Seniorenkino, europaeischer Film, Frankreich, Studiocanal, 2018, Scope, Seniorenbeirat der Stadt CelleEine junge Französin bewirbt sich in den 1950er-Jahre als Sekretärin und wird dabei als Schnellschreib-Talent erkannt. Ihr neuer Chef macht es sich zur Aufgabe, sie darin zu trainieren. Ein charmanter Film, der das schlichte Handlungsmuster "Sekretärin und Chef verlieben sich" aufgreift und Sportfilm-Anleihen um Coaching und Aufstieg komödiantisch auf das Feld des Tippens überträgt. Da es dabei auch um die Veränderung von Rollenbildern geht, besitzt der Film einiges an erzählerischer Substanz, auch wenn er diese nur beschwingt anreißt, anstatt sie in ihrer Komplexität auszuloten.
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Freitag, 03. November 2017 - 20:30Kategorien: Stefan, 2017, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Biopic, Liebesfilm, Kuenstlerportraet, Frankreich, CentralIm Jahr 1880 erhält der französische Bildhauer Auguste Rodin seinen ersten Staatsauftrag, wobei seine talentierte Schülerin und spätere Geliebte Camille Claudel ihn bei jedem künstlerischen Schritt begleitet. Mit der radikalen Absage des Künstlers an die Tradition stößt er zunächst auf den Widerstand des Kunstbetriebs. Das elliptische, äußere Höhepunkte meidende Porträt Rodins stellt das künstlerische Schaffen selbst ins Zentrum. Im Beziehungsdrama zwischen Rodin und Claudel zwar nicht ganz frei von erzählerischen Konventionen, gelingt gleichwohl eine höchst außergewöhnliche Beschreibung des Suchens nach einer künstlerischen Form. - Sehenswert ab 16.
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Freitag, 13. Oktober 2017 - 20:30Kategorien: Stefan, 1SE, 2017, Kooperation, Film, Archiv, Spielfilm, Celler Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus, Diskussion, europaeischer Film, Politdrama, Frankreich, FilmagentinEine Krankenschwester, die den Niedergang der nordfranzösischen Industrieregion Pas-de-Calais täglich hautnah zu spüren bekommt, lässt sich von einer rechtspopulistischen Partei instrumentalisieren. In seinem neuen Spielfilm zeichnet Lucas Belvaux das eindrückliche Porträt einer an den Front National angelehnten Partei und legt so die Mechanismen rechtsextremer Politik offen. (EPD-Film - 5 von 5 Sternen)
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Dienstag, 12. September 2017 - 19:00Kategorien: Stefan, Kammerspiel, 2017, Film, Archiv, Spielfilm, OmdU, europaeischer Film, Filmkunst, Biopic, Historienfilm, Frankreich, GrandfilmDie letzten Wochen im Leben des französischen „Sonnenkönigs“ Ludwig XIV. (1638-1715), die der von Wundbrand gepeinigte Monarch im Bett zubringt, umgeben von Höflingen, Ärzten und Kurtisanen. Sein unter einem strengen Protokoll der Beobachtung stehendes Sterben verwandelt das Kammerspiel in eine groteske Vivisektion des Zerfalls absolutistischer Macht. Das hoch stilisierte, filmästhetisch kunstvoll gedehnte Requiem, halb Totentanz, halb Karikatur, entlarvt die Mediziner als aufgeblasene Scharlatane, während der Hauptdarsteller Jean-Pierre Léaud in einer grandiosen Altersrolle dem tödlichen Ernst mitunter einen grotesken Humor abgewinnt. Sehenswert ab 16. (Filmdienst - 5 von 5 Sternen) ==================== Im Jahr 1715 erliegt der Sonnenkönig einer nekrotischen Erkrankung des Beines. Kein spektakulärer Tod, vielmehr ein mähliches Verdämmern, von Albert Serra als Trance in Szene gesetzt und von Jean-Pierre Léaud mit minimalsten Mitteln und höchstmöglicher Intensität auf größten Effekt hin gespielt. Selten ist Stillstand im Kino derart spannend, selten ist so wenig derart viel wie in »Der Tod von Ludwig XIV.« (EPD-Film - 5 von 5 Sternen)
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Dienstag, 05. September 2017 - 15:30Ort: Alte Exerzierhalle am Neuen Rathaus Kategorien: Familienkomoedie, 2017, Kooperation, Film, Archiv, Spielfilm, Seniorenkino, europaeischer Film, Frankreich, Neue VisionenNach dem Tod ihres Ehemanns zieht die Großmutter auf Betreiben ihrer Familie ins Altersheim. Da es ihr dort nicht gefällt, nimmt sie Reißaus und macht sich auf den Weg in die Normandie, wo sie geboren wurde. Eine Postkarte führt ihren Enkel, einen unentschlossenen Studenten, auf ihre Spur. Leise, melancholische Komödie mit einigen absurden Zwischenspielen, die trotz der anklingenden Themen um Alter, Einsamkeit und Sinnkrisen positiv auf das Leben schaut und für einen unangestrengten Generationenvertrag plädiert.
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Freitag, 18. August 2017 - 20:30Kategorien: Frauendrama, 2017, Tragikomoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Frankreich, evtl. SKEine Hebamme Anfang 60, die ganz in ihrem Beruf aufgeht, lässt sich darauf ein, der früheren Geliebten ihres Vaters beizustehen, die nur noch wenige Monate zu leben hat. Der Umgang mit der mondänen Frau, die gut zehn Jahre älter als sie selbst ist, bewirkt, dass auch sie selbst mehr an ihr eigenes Glück zu denken wagt. Ein gelassen und mit leisem Humor erzähltes Drama um die Freundschaft zweier gegensätzlicher Frauen, sorgfältig in der Zeichnung der Sphären. Die beiden ausgezeichneten Hauptdarstellerinnen (Catherine Frot und Catherine Deneuve) tragen den Film souverän auch über seichtere Nebenstränge hinweg.
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Dienstag, 06. Juni 2017 - 15:30Ort: Alte Exerzierhalle am Neuen Rathaus Kategorien: 2017, Kooperation, Film, Archiv, Spielfilm, Seniorenkino, Filmreihe, europaeischer Film, Sommerkomoedie, FrankreichEin Dorfbewohner aus Algerien möchte mit seiner Lieblingskuh an der Landwirtschaftsmesse in Paris teilnehmen. Da sein Vermögen aber nur für die Überfahrt reicht, müssen er und das Tier die Strecke von Marseille bis in die Hauptstadt zu Fuß bewältigen. Das liebenswerte Road Movie bietet reichlich Anlass für abenteuerliche Wendungen, wobei das ungleiche Duo fast nur auf nette, hilfsbereite Menschen trifft. Am gemächlichen Duktus des routiniert inszenierten Wohlfühlfilms ändert auch die Countdown-Dramaturgie im letzten Drittel kaum etwas.
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Freitag, 02. Juni 2017 - 20:30Kategorien: Stefan, Komoedie, 2017, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Liebesfilm, FrankreichEine alleinerziehende, neurotische Anwältin mit chaotischem Privatleben lässt sich dazu überreden, einen alten Freund wegen einer Gewalttat vor Gericht zu vertreten. Der Fall führt sie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit, zumal auch ein anhänglicher früherer Klient und ihr bösartiger Exmann weiteren Trubel in ihr Dasein bringen. Einfallsreich inszenierte romantische Komödie, die Muster des Genres temporeich variiert und selbstsicher zwischen Witz und dramatischen Momenten wechselt. Der großartigen Hauptdarstellerin gelingt eine Tour de Force zwischen Charme und Verletzlichkeit.
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Donnerstag, 27. April 2017 - 19:30Kategorien: Cesar-Filmpreis, 2017, Kooperation, Dokumentarfilm, Archiv, Demokratie leben, Diskussion, Moderation, wehrhafte Demokratie staerken - Ausgrenzung entgegentreten, Celler Buendnis für einen gerechten Welthandel, Frankreich, OekologieDokumentarfilm über Initiativen, die jetzt schon weltweit nachhaltiges Wirtschaften und Leben verwirklichen und damit die Möglichkeit eines Wandels vormachen, mit dem sich prognostizierte Krisenszenarien abwenden lassen. Er überzeugt nicht nur durch den informativen Überblick über vielfältige Projekte, sondern auch durch seine Form: Die Filmemacher legen ihr Hoffnungsszenario als mitreißendes, mit einem bemerkenswerten Soundtrack unterlegtes „Road Movie“ an und schaffen es, dass sich die Neugier, mit der sie auf ihrer Reise auf verschiedene Protagonisten und deren Initiativen zugehen, auf die Zuschauer überträgt. Finanziert durch eine erfolgreiche französische Crowdfunding-Kampagne, wurde er in Frankreich mit dem "César" ausgezeichnet.
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Donnerstag, 02. Februar 2017 - 19:30Kategorien: Gilde-Filmpreis, Marcello-Mastroianni-Preis, 2017, Archiv, Filmpreis, Publikumsfilm, Spielfilm, europaeischer Film, Filmkunst, Melodram, Historienfilm, Frankreich, tmdU, evtl. Open AirEin kleines deutsches Dorf kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Der Einwohner Frantz war als Soldat in den Krieg gezogen und an der französischen Grenze gefallen. Seither besucht seine große Liebe Anna jeden Tag sein Grab auf dem Dorffriedhof. Als eines Tages ein geheimnisvoller Fremder auftaucht und ebenfalls Blumen auf dem Grab niederlegt, geraten die Dorfbewohner in helle Aufregung: Denn Adrien ist Franzose, gehört also jener "Siegernation" an, deren Soldaten auch Frantz zum Opfer fiel. Was will er in dem Dorf? Während die meisten Einwohner dem Fremden feindselig begegnen, zeigt Anna sich von ihm zusehends fasziniert. Erst ganz allmählich wird klar, auf welch tragische Weise die beiden Männer miteinander verbunden waren. ---- Neuverfilmung eines Melodrams von Ernst Lubitsch aus dem Jahre 1931, das unter vier verschiedenen Titel gezeigt worden ist: Der Mann, den sein Gewissen trieb; Der fremde Sohn, BROKEN LULLABY und The Man I Killed.
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Dienstag, 03. Januar 2017 - 15:30Ort: Alte Exerzierhalle am Neuen Rathaus Kategorien: 2017, Kooperation, Film, Archiv, Spielfilm, Seniorenkino, Filmreihe, europaeischer Film, FrankreichEin griesgrämiger Witwer mit großer Wohnung in Paris nimmt widerwillig eine Studentin als Untermieterin auf. Das Arrangement sorgt für Spannungen, da der Alte die finanzielle Not der jungen Frau ausnutzen will, um mit ihrer Hilfe die Ehe seines Sohns zu zerstören. Komödie vor dem Hintergrund der akuten Wohnungsnot in Großstädten, deren ungewöhnliche Wohngemeinschaft amüsante Szenen generiert.
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Freitag, 02. Dezember 2016 - 20:30Kategorien: Heike, Gilde-Filmpreis, 1SE, 2016, Marcello-Mastroianni-Preis, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, europaeischer Film, Filmkunst, Melodram, Historienfilm, FrankreichEin kleines deutsches Dorf kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Der Einwohner Frantz war als Soldat in den Krieg gezogen und an der französischen Grenze gefallen. Seither besucht seine große Liebe Anna jeden Tag sein Grab auf dem Dorffriedhof. Als eines Tages ein geheimnisvoller Fremder auftaucht und ebenfalls Blumen auf dem Grab niederlegt, geraten die Dorfbewohner in helle Aufregung: Denn Adrien ist Franzose, gehört also jener "Siegernation" an, deren Soldaten auch Frantz zum Opfer fiel. Was will er in dem Dorf? Während die meisten Einwohner dem Fremden feindselig begegnen, zeigt Anna sich von ihm zusehends fasziniert. Erst ganz allmählich wird klar, auf welch tragische Weise die beiden Männer miteinander verbunden waren. ----- Neuverfilmung eines Melodrams von Ernst Lubitsch aus dem Jahre 1931, das unter vier verschiedenen Titel gezeigt worden ist: Der Mann, den sein Gewissen trieb, Der fremde Sohn, BROKEN LULLABY und The Man I Killed
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Freitag, 25. November 2016 - 20:30Kategorien: 1SE, Berlinale-Baer, 2016, NY Critics Circle Award, Frauendrama, Cesar-Filmpreis, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, europaeischer Film, Filmkunst, LA Critics Association Awards, FrankreichWieder eine starke Frauenrolle für Isabelle Huppert. Die 63-jährige Französin spielt in "Alles was kommt" die Pariser Philosophie-Lehrerin Nathalie - eine Frau, die ihr Leben perfekt unter Kontrolle hat. Doch von einem Tag auf den anderen ändert sich für Nathalie alles: Ihr Mann verlässt sie nach einem Vierteljahrhundert Ehe für eine andere Frau. Ihr Verlag wirft ihre Werke aus dem Programm. Und ihre Mutter muss ins Altenheim. Nathalie ist plötzlich gezwungen, sich mit dem eigenen Altern auseinanderzusetzen. Regisseurin Mia Hansen-Løve wurde für ihr subtiles Frauenporträt bei der Berlinale mit dem Silbernen Bären für die Beste Regie ausgezeichnet.
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Freitag, 18. November 2016 - 20:30Kategorien: Stefan, 2016, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Feel-Good-Movie, FrankreichDr. Jean-Pierre Werner ist mit Leib und Seele Dorfarzt. Seit mehr als 30 Jahren ist er für seine Patienten zu jeder Tages- und Nachtzeit da. Dann wird er selbst ernsthaft krank. Er muss mit Dr. Nathalie Delezia widerwillig eine Vertretung einstellen. Da sich Jean-Pierre für unersetzlich hält, bahnen sich zwischen Nathalie und ihm einige Konflikte an. "Der Landarzt von Chaussy" ist eine Tragikomödie des französischen Regisseurs Thomas Lilti ("Hippocrate"), der selbst Mediziner ist. In der Hauptrolle brilliert der "Ziemlich beste Freunde"-Star François Cluzet. Der Film hat in Frankreich mehr als 1,5 Millionen Besucher in die Kinos gelockt.
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Freitag, 12. August 2016 - 20:30Kategorien: Stefan, 2016, Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Feel-Good-Movie, Frankreich, evtl. SK, 24Bilder, FlatEin von Ehe und Beruf unausgefüllter 50-jähriger Mann will in einem Kajak eine Flusstour südlich von Paris unternehmen. Als er an einem idyllischen Gasthaus strandet, lassen ihn Zufälle und Missgeschicke seinen Aufenthalt verlängern, zumal er sich sowohl zur Wirtin als auch zu ihrer jungen Bedienung hingezogen fühlt. Sympathische, gut gespielte Sommerkomödie mit leicht märchenhaften Zügen, die vom Ausbruchsversuch eines zaghaften Neurotikers aus dem Alltag erzählt. Manche gelungene Situationskomik überdeckt allzu seichte Stellen und einige überstrapazierte Witze.
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Freitag, 27. Dezember 2013 - 20:30Kategorien: 1SE, Film, Archiv, Spielfilm, Theater trifft Kino, europaeischer Film, Filmdrama, 2013, FrankreichNach dem Tod eines Theaterautors versammeln sich 13 Schauspieler in seinem Haus, um sich die "Eurydike"-Aufzeichnung einer jungen Truppe anzusehen. Während des Screenings verstricken sich die Trauergäste, die zu verschiedenen Zeiten alle einmal selbst in einer der vielen Eurydike-Inszenierungen des Toten mitgewirkt haben, zunehmend in dem Stoff, wobei sich Darsteller- und Rollenidentität ebenso vermischen wie Fiktion und Wirklichkeit, Leben und Tod. Ein brillanter Film von Alain Resnais über Nachbarschaften und Differenzen von Film und Theater.
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Freitag, 22. November 2013 - 20:30Kategorien: Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, 2013, FrankreichPaulette lebt von einer kärglichen Mindestrente in einem Vorort von Paris. Allerdings verfügt sie über eine scharfe Zunge, mit der sie ihre Mitmenschen drangsaliert. Als der Gerichtsvollzieher ihr Mobiliar pfändet, verfällt sie auf die Idee, mit Marihuana zu dealen. Eine sympathisch-harmlose Komödie, die ganz auf kurzweilige Unterhaltung voller Slapstick und Dialogwitz setzt.
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Freitag, 26. April 2013 - 20:30Kategorien: Cesar-Filmpreis, Golden-Globe-Nominierung, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, europaeischer Film, Filmdrama, 2013, Prix Lumieres, London Film Festival, Irish Film and Television Awards, FrankreichEin junger Mann reist mit seinem fünfjährigen Sohn von Nordfrankreich an die Côte d'Azur, zieht dort zur Familie seiner Schwester und nimmt einen Job als Türsteher an. Er lernt eine junge Wal-Trainerin kennen, die bei einem durch einen Orka verursachten Unfall beide Unterschenkel verliert. Obwohl der Mann weder Mitleid noch Mitgefühl empfindet, hilft er der jungen Frau ins Leben zurück. Das kraftvolle, mitunter wuchtig entwickelte (Melo-)Drama führt seine Handlungsstränge zu einem emotional aufwühlenden Ende zusammen und besticht durch außergewöhnliche Schauspielerleistungen in den beiden Hauptrollen.
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Freitag, 19. April 2013 - 20:30Kategorien: Cesar-Filmpreis, Film, Filmpreis, Spielfilm, Moderation, europaeischer Film, Biopic, Kuenstlerportraet, 2013, Frankreich, evtl. SKSpielfilm über den Maler Pierre-Auguste Renoir (1841-1919) in einer späten Phase seines Lebens: Mit einer "Familie" aus Angehörigen, Dienstboten, Modellen und ehemaligen Geliebten hat er sich auf ein Landgut zurückgezogen und malt in der freien Natur. Seine wichtigste Muse ist eine junge Frau, in die sich sein Sohn Jean, der spätere Filmemacher, verliebt, als er aus dem Krieg zurückkehrt und sich auf dem Landgut erholt. Zwar geht es dem Film um den Impressionismus wie auch um die frühe Filmgeschichte; dabei ist er aber weniger an den Künsten und Spannungen interessiert als an der sinnlich-sommerlichen Atmosphäre von Natur und Frauenkörpern. So ist er zwar schön anzusehen, als Künstler-Film aber eher brav.
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Freitag, 25. Januar 2013 - 20:30Kategorien: FIPRESCI-Preis, Cesar-Filmpreis, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, europaeischer Film, Filmdrama, 2013, Prix Lumieres, FrankreichDer französische Verkehrsminister eilt zu einem Busunglück in den Ardennen, was ihm die Aufmerksamkeit der Medien, aber auch die Rivalität seiner Kabinettskollegen sichert. Sein Engagement gegen die Privatisierung der Bahnhöfe befördert ihn in höchste Sphären, droht ihn anderntags aber auch zu zerschmettern. Mit hohem Tempo und wohltuend direktem Zugriff seziert das bissige Drama das Leben eines Politikers, der sich zwischen den Zwängen einer omnipräsenten (Medien-)Öffentlichkeit und den Ränkespielen der Macht zu verlieren droht. Ein energetischer, virtuos inszenierter und fotografierter Film, der die Chiffren des Genres meidet und in Tuchfühlung mit den realen politischen Verhältnissen bleibt.
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Freitag, 18. Januar 2013 - 20:30Kategorien: Europaeischer Filmpreis, Nominierung Europaeischer Filmpreis, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, europaeischer Film, Filmdrama, 2013, Prix Lumieres, FrankreichEin frustrierter Gymnasiallehrer wird auf einen Schüler aufmerksam, der in einem Aufsatz anschaulich schildert, wie er sich bei einem Mitschüler einschmeichelt, um dessen Familie und insbesondere die Mutter zu beobachten. Der Pädagoge lässt sich von der literarischen Qualität der voyeuristischen Erzählung betören und assistiert beim fortgesetzten Ausspionieren des fremden Kosmos, wobei die Grenzen zwischen Fiktion und Realität immer stärker verschwimmen. Die zwischen Thriller und Satire balancierende "unzuverlässige" Erzählung steigert raffiniert die Drehungen und Wendungen und verdichtet sich zur ebenso subtilen wie klugen Reflexion über das (filmische) Erzählen.
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Freitag, 11. Januar 2013 - 20:00Kategorien: 1SE, Europaeischer Filmpreis, Oscar, NY Critics Circle Award, Cesar-Filmpreis, Oscarnominierung, Nominierung Europaeischer Filmpreis, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, europaeischer Film, Goya - Madrid, Golden Globe, Bayerischer Filmpreis, 2013, Prix Lumieres, LA Critics Association Awards, Independent Spirit Award, Cannes - Goldene Palme, National Board of Review, Washington DC Area Film Critics Association Awards, Frankreich, Oesterreich, evtl. SKEin altes Ehepaar aus Paris ist sich auch nach vielen Jahrzehnten noch in Liebe zugetan. Als die Frau einen Schlaganfall erleidet, beginnt sich ihr gemeinsames Leben entscheidend zu ändern. Das meisterlich inszenierte Kammerspiel fasst nüchtern die Unausweichlichkeit des Todes ins Auge, ohne die Grenze zur Sentimentalität zu überschreiten. Eine von großartigen Darstellern getragene, radikale Apologie der Empathie, überraschend altersmilde, kämpferisch und zurückhaltend zugleich. Der tief berührende Film über die Liebe und die Vergänglichkeit der menschlichen Natur ist eine für viele Auslegungen offene Meditation über das Ende, bar aller Illusionen, gleichwohl getragen von einer Würde, die auch das provokante Finale trägt.
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Freitag, 22. September 2006 - 20:30Kategorien: Heike, 1SE, Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Familiendrama, Roadmovie, Frankreich, evtl. SKNachdem ein neunjähriges Mädchen die Briefe der angeblich toten Großmutter gelesen hat, "entführt" es seinen Großvater aus einem Pariser Altenheim. Die Mutter im Schlepptau, erzwingt das Kind eine Familienzusammenführung und bringt ein Gebilde aus Lebenslügen zum Einsturz. Erstlingsfilm als präzis beobachtendes Road Movie, das subtil zwischen Komödie und Melodram wechselt und von der entwaffnenden Kraft kindlicher Wahrheitssuche handelt. Gänzlich unaufgeregt erzählt der leise Film seine mitunter ergreifende Geschichte. - Sehenswert ab 14.
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Freitag, 12. Juni 1998 - 20:30Kategorien: Oscarnominierung, Filmklassiker, Venedig - Goldener Loewe, Frankreich, Schwarz-Weiß-Film, ScopeWährend einer Gesellschaft in einem prunkvollen Barockschloß will ein Mann eine junge Frau davon überzeugen, daß sie einander schon einmal begegnet sind und sie ihm versprochen habe, einen anderen Mann zu verlassen. Während er sie mit bruchstückhaften Erzählungen aus der (fiktiven/geträumten?) Vergangenheit konfrontiert, quält sie sich damit ab, sich erinnern zu können. Resnais verwebt Zeit- und Wirklichkeitsebenen zu einem komplizierten System geheimnisvoller Rückbezüge, Parallelen, Hypothesen und Kontraste. Der von der modernen französischen Literatur inspirierte Film liefert zur verwickelten Struktur des Inhalts eine faszinierende visuelle Entsprechung: Labyrinthisch sind auch die Bilder, Montagen und Schauplätze, obwohl sie zugleich einem strengen, fast abstrakten Konzept untergeordnet sind. Eine anspruchsvolle filmische Reflexion über die Schwierigkeit, Wirklichkeitseindrücke zu objektivieren. - Sehenswert ab 16.