Veranstaltungsarchiv
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Freitag, 15. November 2019 - 20:30Kategorien: Stefan, Berlinale-Baer, Oscarkandidat, FIPRESCI-Preis, Nominierung Europaeischer Filmpreis, Guenter-Rohrbach-Filmpreis, deutscher Film, Film, Archiv, Spielfilm, Preis der Oekumenischen Jury, Thomas-Strittmatter-Drehbuchpreis, 24Bilder, 2019, FlatPflegefamilie, Wohngruppe, Sonderschule: Egal, wo Benni (Helena Zengel) hinkommt, sie fliegt sofort wieder raus. Die wilde Neunjährige ist das, was man im Jugendamt einen "Systemsprenger" nennt. Dabei will Benni nur eines: Liebe, Geborgenheit und wieder bei Mama wohnen! Doch Bianca hat Angst vor ihrer unberechenbaren Tochter. Als es keinen Platz mehr für Benni zu geben scheint und keine Lösung mehr in Sicht ist, versucht der Anti-Gewalttrainer Micha, sie aus der Spirale von Wut und Aggression zu befreien. Der erste, mehrfach ausgezeichnete Spielfilm der aus Braunschweig stammenden Regisseurin Nora Fingscheidt feierte seine Weltpremiere im Wettbewerb der Berlinale 2019.
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Freitag, 30. August 2019 - 20:30Kategorien: Oscarkandidat, Nominierung Europaeischer Filmpreis, Golden-Globe-Nominierung, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Filmkunst, Cannes - Bester Darsteller, Spanien, Studiocanal, 2019, Flat, unser Film des Monats, International Cinephile Society AwardsEin Filmregisseur wird durch die Wiederaufführung seines letzten Werkes, nach dem er vor 32 Jahren das Filmemachen an den Nagel hängte, mit seiner Vergangenheit konfrontiert. In der Auseinandersetzung mit seiner Kindheit, den wilden Jahren der „movida“ in Madrid und der gegenwärtigen Stagnation seines Lebens findet er in einer Mischung aus Zufall und Eigensinn, Widerstand und dem Beistand guter Freunde einen versöhnlichen Neuanfang. Die autobiografisch grundierte Fiktion von Pedro Almodóvar spielt mit Werk und Biografie des Regisseurs, verzichtet zugunsten einer verhaltenen, fast melancholischen Reflexion über Krankheit, Erinnerung und das Altern aber auf wilde Handlungssprünge oder grotesk überzeichnete Emotionen. (Wolfgang Hamdorf / Filmdienst) –––––––– Regisseur Salvador Mallo entdeckte schon früh seine Leidenschaft für das große Kino und die Geschichten, die es erzählt. Aufgewachsen im Valencia der 60er Jahre, aufgezogen von seiner liebevollen Mutter, die sich ein besseres Leben für ihn wünscht, zieht es ihn in den 80er Jahren nach Madrid. Dort trifft er auf Federico, eine Begegnung, die sein Leben von Grund auf verändern wird. Gezeichnet von seinem exessiven Leben blickt Salvador jetzt auf die Jahre zurück, in denen er als Regisseur große Erfolge feierte, schmerzliche Verluste hinnehmen musste, aber auch zu einem der innovativsten und erfolgreichsten Filmschaffenden in Spanien wurde. Durch die Reise in seine Vergangenheit und die Notwendigkeit diese zu erzählen, findet Salvador den Weg in ein neues Leben….
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Dienstag, 08. Januar 2019 - 19:30Kategorien: Oscarkandidat, Oscarnominierung, Filmpreis, asiatischer Film, Friedenspreis des Deutschen Films – Die Bruecke, Filmfest Muenchen, Alpenrepublik, Scope, LibanonEin libanesischer Christ und ein palästinensischer Vorarbeiter geraten in Beirut in einen Streit, der sich wechselseitig hochschaukelt, vor Gericht landet und Anlass zu bürgerkriegsähnlichen Ausschreitungen zwischen den beiden Volksgruppen wird. Hinter dem Starrsinn und der Unversöhnlichkeit der Kontrahenten, die von politischen Scharfmachern zusätzlich angeheizt wird, treten individuelle wie kollektive Traumata aus dem Bürgerkrieg (1975-1990) zutage. Der parabelhafte Film, der über weite Strecken im Gerichtssaal spielt, ist so wendungsreich wie spannend. Überdies bleibt er nicht bei den Rissen innerhalb der libanesischen Gesellschaft stehen, sondern deutet Wege an, wie sich die schwelenden Konflikte in einen rationalen Diskurs einbinden lassen.
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Freitag, 14. Dezember 2018 - 20:30Kategorien: Stefan, Oscarkandidat, Oscarnominierung, Archiv, Filmpreis, asiatischer Film, Friedenspreis des Deutschen Films – Die Bruecke, Filmfest Muenchen, 2018, Scope, Libanon, FilmperlenEin libanesischer Christ und ein palästinensischer Vorarbeiter geraten in Beirut in einen Streit, der sich wechselseitig hochschaukelt, vor Gericht landet und Anlass zu bürgerkriegsähnlichen Ausschreitungen zwischen den beiden Volksgruppen wird. Hinter dem Starrsinn und der Unversöhnlichkeit der Kontrahenten, die von politischen Scharfmachern zusätzlich angeheizt wird, treten individuelle wie kollektive Traumata aus dem Bürgerkrieg (1975-1990) zutage. Der parabelhafte Film, der über weite Strecken im Gerichtssaal spielt, ist so wendungsreich wie spannend. Überdies bleibt er nicht bei den Rissen innerhalb der libanesischen Gesellschaft stehen, sondern deutet Wege an, wie sich die schwelenden Konflikte in einen rationalen Diskurs einbinden lassen.
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Freitag, 08. Dezember 2017 - 20:30Kategorien: Oscarkandidat, Gesellschaftssatire, Nominierung Europaeischer Filmpreis, 2017, Film, Archiv, Spielfilm, Oesterreich, tmdU, WarnerDer neue Film von Michael Haneke (u.a. "Das weiße Band", "Liebe - Amour") --- „Rundherum die Welt und wir mittendrin, blind.“ - "Happy End ist ein satirischer Alptraum des Reichtums im großbürgerlichen Europa: So klar, brillant und unversöhnlich wie Halogenlicht. Es ist so mitreißend wie eine teuflische Soapopera, eine Dynastie der verlorenen Seelen." – The Guardian --------------------------------- Isabelle Huppert und Jean-Louis Trintignant sind mit "Happy End" für den Europäischen Filmpreis nominiert, der am 9. Dezember verliehen wird.
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Dienstag, 07. Februar 2017 - 15:30Ort: Alte Exerzierhalle am Neuen Rathaus Kategorien: Oscarkandidat, 2017, Kooperation, deutscher Film, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, Seniorenkino, Filmreihe, Migration, Filmkunst, Biopic, Filmdrama, Historienfilm, Bayerischer Filmpreis, Kuenstlerportraet, Filmkunstpreis - Festival des deutschen Films, Preis der deutschen Filmkritik, Österreichischer FilmpreisStefan Zweig war zu seiner Zeit ein Starautor und gemeinsam mit Thomas Mann der meistübersetzte deutschsprachige Schriftsteller. Bereits 1934 verließ Zweig seine Heimat Österreich, um ins Exil zu gehen aus dem er nicht zurückkehrte. In ihrem ebenso stringenten wie sinnlich-opulenten Film zeigt Maria Schrader den weltberühmten Autor in sechs Episoden seines Lebens – von seinem ersten Aufenthalt in Brasilien und der Teilnahme am P.E.N.-Kongress in Buenos Aires 1936 über den Besuch New Yorks und seiner ersten Frau Friderike im Jahr 1941 bis zu seinem Tod 1942 in Petrópolis. Auf seinen Reisen wird der Exilant von vielen Seiten bedrängt, die Barbarei des Nazi-Regimes öffentlich zu verurteilen, was den überzeugten Pazifisten in einen Konflikt stürzt: Weder will er sich für einen Krieg aussprechen noch hält er eine Widerstandsgeste ohne persönliches Risiko für sinnvoll.
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Mittwoch, 11. Januar 2017 - 19:00Kategorien: Heike, Gilde-Filmpreis, Oscarkandidat, Europaeischer Filmpreis, FIPRESCI-Preis, Grand Prix de la FIPRESCI, LUX-Filmpreis, NY Critics Circle Award, EPD - Film des Jahres 2016, Gesellschaftssatire, Frauendrama, Familienkomoedie, zeitgenoessisches Gesellschaftsportraet, Golden-Globe-Nominierung, Vater-Tochter-Drama, 2017, deutscher Film, Tragikomoedie, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, Filmplus - Bild-Kunst Schnittpreis, eigener TextDieser Film verblüfft die Welt als deutscher Ausnahmeerfolg: Der Film mit dem besten Kritikerschnitt aller Zeiten, demzufolge von der internationalen Vereinigung der Filmkritiker als bester Film des Jahres gewählt. Gefeiert in Cannes, wo er es nach acht Jahren (2008 - "Palermo Shooting" von Wim Wenders) als erster deutscher Film in den exklusiven Wettbewerb des Festivals geschafft hatte, dort von Publikum und Kritik bei der Premiere frenetisch gefeiert worden ist, aber zur Überraschung aller ungekrönt blieb, jetzt gekrönt als bester europäischer Film des Jahres 2016. Zudem "räumte" er alle fünf möglichen Preise ab - einen solchen "Durchmarsch" gab es noch nie. Außerdem ist er nominiert für die Golden Globe Vergabe am 8. Januar und am 26. Februar geht er als aussichtsreicher Oscarkandidat ins Rennen. Maren Ades nonkonformistische Tragikomödie/Gesellschaftssatire wie präzises Gesellschaftsporträt „Toni Erdmann“ wurde in Breslau (Wroclaw) nicht nur als bester europäischer Spielfilm geehrt - mit dem Vater-Tochter-Drama erhielt erstmal ein Film auch alle vier weiteren möglichen Auszeichnungen. Die 38-jährige Sandra Hüller ("Theater ist mein Liebe, Kino ist meine Liaison" - "Das Ideal ist die reine Anwesenheit, nicht die Handlung. Die Möglichkeit, Räume zu füllen, nicht die Tricks der Verwandlung.") wurde für die beste schauspielerische Darstellung des Jahres 2016 ausgezeichnet. Der 70-jährige Peter Simonischek, der im Film Winfried Conradi, der wiederum amateurhaft „Toni Erdmann“ mimt, spielt, nahm den Preis als bester Schauspieler entgegen. Mit der 39-jährigen Maren Ade wurde bei der 29. Preisverleihung erstmals der Film einer Regisseurin ausgezeichnet. Ade erhielt den Preis für den besten Film, die beste Regie sowie das beste Drehbuch. „Toni Erdmann“ nimmt sich die Zeit, in 162 Minuten die Beziehung zwischen Ines, einer taffen, ehrgeizigen Unternehmensberaterin, die sich in einer Männerdomäne zu behaupten weiß und mit ihrem Leben in Hotel-Lounges und Shopping Malls das neoliberale Lebensmodell in Schwung hält, dabei aber vor lauter Biss und Pflicht innerlich verarmt und ihrem herumalbernden, krawalligen Alt-68er-Vater Winfried zu beschreiben, der versucht notdürftig mit zotteliger Langhaarperücke und falschen Zähnen als Alter Ego Toni Erdmann verkleidet, seiner Tochter neu zu begegnen.
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Freitag, 11. November 2016 - 20:30Kategorien: Stefan, Oscarkandidat, 2016, US-amerikanischer Film, Screwball-Komoedie, Film, Archiv, Spielfilm, Mumblecore, evtl. Open AirMaggie (Greta Gerwig) hat einen Plan: Sie wünscht sich ein Kind - einen Vater sieht der Lebensentwurf der mittdreißiger New Yorkerin nicht vor. Ein geeigneter Samenspender ist gefunden. Doch dann kommt ihr John in die Quere. John ist frustriert von seiner Ehe mit Georgette (Julianne Moore), die beruflich wesentlich erfolgreicher als er ist, und bietet sich Maggie als Partner und leiblicher Vater an.
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Sonntag, 06. November 2016 - 19:00
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Freitag, 04. November 2016 - 20:30Kategorien: 1SE, Oscarkandidat, 2016, Nominierung Europaeischer Filmpreis, Mutter-Tochter-Drama, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, europaeischer Film, Filmkunst, Goya - Madrid, National Board of Review, SpanienMit seinem 20. Film kehrt Kultregisseur Pedro Almodóvar zurück zu seinen größten Erfolgen, zu Melodramen wie VOLVER oder SPRICH MIT IHR, und zurück zu seinem Kino der Frauen, die kein anderer so zu inszenieren weiß, wie der spanische Meister. - Julieta lebt in Madrid mit ihrer Tochter Antía. Beide trauern im Stillen über den schmerzlichen Verlust von Xoan, ihrem Vater und Ehemann. Aber manchmal steht der Schmerz zwischen den Menschen, statt sie zu vereinen. An ihrem 18. Geburtstag verlässt Antía ihre Mutter ohne ein Wort der Erklärung. Julieta versucht alles, um sie zu finden. Ohne Erfolg. Stattdessen muss sie erkennen, wie wenig sie über ihre Tochter weiß. Mit der Suche nach Antworten beginnt Julietas emotionale Reise in die letzten 30 Jahre ihres Lebens.
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Freitag, 23. September 2016 - 20:30Kategorien: Gilde-Filmpreis, 1SE, Oscarkandidat, 2016, Europaeischer Filmpreis, FIPRESCI-Preis, Grand Prix de la FIPRESCI, LUX-Filmpreis, EPD - Film des Jahres 2016, Gesellschaftssatire, Frauendrama, Familienkomoedie, zeitgenoessisches Gesellschaftsportraet, Vater-Tochter-Drama, deutscher Film, Tragikomoedie, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, FilmkunstEin alternder Musiklehrer taucht unangemeldet bei seiner Tochter in Bukarest auf, wo diese für eine Unternehmensberatung an Rationalisierungskonzepten für die Ölindustrie arbeitet. Entsetzt von ihrem freudlosen Manager-Dasein, will er sie in der Gestalt eines kauzigen Alter Egos aus der Reserve locken. Eine souverän zwischen Komik, Tragik und surrealen Momenten wandelnde Dramödie um einen Generationenkonflikt, bei dem sich beide Seiten umkreisen, befehden und doch annähern. Vorzüglich inszeniert und getragen von zwei überragenden Darstellern, entwirft der Film mit großer innerer Wahrhaftigkeit ein vielschichtiges Vater-Tochter-Verhältnis mit zeitkritischen Anklängen. Untergründig kreist er dabei stets auch um die Frage, wie man leben will.
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Freitag, 05. August 2016 - 20:30Kategorien: Oscarkandidat, 2016, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, europaeischer Film, Migration, Filmkunst, Biopic, Historienfilm, Bayerischer Filmpreis, Filmkunstpreis - Festival des deutschen Films, Preis der deutschen Filmkritik, Österreichischer FilmpreisStefan Zweig war zu seiner Zeit ein Starautor und gemeinsam mit Thomas Mann der meistübersetzte deutschsprachige Schriftsteller. Bereits 1934 verließ Zweig seine Heimat Österreich, um ins Exil zu gehen aus dem er nicht zurückkehrte. In ihrem ebenso stringenten wie sinnlich-opulenten Film zeigt Maria Schrader den weltberühmten Autor in sechs Episoden seines Lebens – von seinem ersten Aufenthalt in Brasilien und der Teilnahme am P.E.N.-Kongress in Buenos Aires 1936 über den Besuch New Yorks und seiner ersten Frau Friderike im Jahr 1941 bis zu seinem Tod 1942 in Petrópolis. Auf seinen Reisen wird der Exilant von vielen Seiten bedrängt, die Barbarei des Nazi-Regimes öffentlich zu verurteilen, was den überzeugten Pazifisten in einen Konflikt stürzt: Weder will er sich für einen Krieg aussprechen noch hält er eine Widerstandsgeste ohne persönliches Risiko für sinnvoll.
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Freitag, 06. Mai 2016 - 20:30Kategorien: 1SE, Oscarkandidat, 2016, Oscar, Golden-Globe-Nominierung, US-amerikanischer Film, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, Filmdrama, HistorienfilmEin Reporter-Team der US-amerikanischen Tageszeitung „The Boston Globe“ wird von seinem neuen Chefredakteur auf Missbrauchsfälle durch katholische Priester in der Erzdiözese Boston gestoßen und deckt deren jahrzehntelange Vertuschung durch den verantwortlichen Kardinal auf. Der an tatsächlichen Vorgängen orientierte, brillant gespielte Film arbeitet detailliert den Skandal auf, wobei er inszenatorisch sensibel die Nähe zu Dokumentarfilmen sucht, ohne dadurch an Spannung und Anteilnahme zu verlieren. Vor allem ist er auch ein leidenschaftliches Plädoyer für den investigativen Printjournalismus.
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Freitag, 22. April 2016 - 20:30Kategorien: Oscarkandidat, 2016, LUX-Filmpreis, Cesar-Filmpreis, Nominierung Europaeischer Filmpreis, Golden-Globe-Nominierung, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, europaeischer Film, Filmdrama, Friedenspreis des Deutschen Films – Die BrueckeFür ein zwölfjähriges türkisches Mädchen und seine vier älteren Schwestern hat das unschuldige Herumalbern mit Jungen im Meer drastische Folgen. Aus Angst um den Ruf der Familie werden sie von ihrem konservativen Onkel und der Großmutter in ihr Wohnhaus verbannt, das zum Gefängnis wird. Bald folgen erste arrangierte Hochzeiten. Das aus der Sicht der jüngsten Schwester erzählte Drama durchsetzt die brisante, bedrückende Fabel durch warme Farben und sommerlich flirrende Bilder, vor allem aber durch den Blick auf die sinnliche Schönheit und die Lebensfreude der Heranwachsenden. So vermittelt sich intensiv ein Plädoyer für Freiheit und das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben, das über den engen regionalen Kontext der Handlung hinausweist.
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Freitag, 08. April 2016 - 20:30Kategorien: Oscarkandidat, 2016, Film, Archiv, Spielfilm, europaeischer Film, Migration, LiebesdramaEine schüchterne Irin wandert in den 1950er-Jahren nach New York aus, wo sie eine Anstellung in einem Modegeschäft findet. Ihre Einsamkeit und die Last der Fremde verflüchtigen sich, als ihr ein Italoamerikaner zeigt, wie eng der Horizont ihrer Heimat war. Doch dann ruft sie eine familiäre Tragödie nach Irland zurück, wo ihr ein anderer Mann den Hof macht. Die Verfilmung eines Romans von Colm Tóibín skizziert mit feinen, unaufdringlichen Strichen ein Einwandererschicksal, in dem Entfremdung und Heimatwerdung eng an die Figuren gebunden sind. Die Entwicklung der beeindruckend gespielten Protagonistin wird subtil und eindrücklich zugleich darstellt.
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Freitag, 25. März 2016 - 20:30Kategorien: 1SE, Oscarkandidat, 2016, Oscar, schwarze Komoedie, Golden-Globe-Nominierung, Realsatire, Wirtschaftskrimi, US-amerikanischer Film, Film, Archiv, Filmpreis, SpielfilmBanker, Analysten und Wertpapierhändler verbünden sich, um in der Hochphase des Aktienbooms 2005 auf einen Crash zu spekulieren. Dieser wird drei Jahre später Wirklichkeit, als die US-Immobilienblase platzt. Die surreal aufgekratzte Farce entfaltet rund um die Börsenmanie ein wildes Stakkato unterschiedlicher erzählerischer Mittel, um am Ende in die moralische Forderung zu münden, dass Banken für die volkswirtschaftlichen Schäden aufkommen sollen. Der prominent besetzte Film erzählt wider Willen auch von der Schwierigkeit, politisch verbindliche Kritik am Finanzsystem mit den Mittel des Unterhaltungskinos zu formulieren.
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Freitag, 18. März 2016 - 20:30Kategorien: 1SE, Oscarkandidat, 2016, Psychodrama, Golden-Globe-Nominierung, US-amerikanischer Film, Film, Archiv, Spielfilm, Animationsfilm, Stop-Motion-Film, LiebesdramaEin ausgebrannter Motivationstrainer nimmt seine Umwelt nur noch als zähen Brei und die Mitmenschen als gleichförmige Masse wahr. Während einer Vortragsreise lernt er in einem Hotel in Cincinnati eine schüchterne Frau kennen, die sich von den anderen unterscheidet. Der außergewöhnliche Puppenfilm entwirft mit im 3D-Drucker produzierten Figuren und altmodischer Stop-Motion-Animation einen Albtraum, in dem alle Menschen identisch aussehen und gleich sprechen. Das Hotel wird zum Ort existenzieller Leere, bei dem Individualität keine Rolle spielt, während der Liebe eine besondere Bedeutung zukommt, weil sie den Einzelnen aus der Masse hervorhebt. Ein eigenwillig schöner, in jeder Hinsicht besonderer Film.
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Freitag, 26. Februar 2016 - 20:30Kategorien: 1SE, Oscarkandidat, 2016, Oscar, Golden-Globe-Nominierung, US-amerikanischer Film, Film, Archiv, Filmpreis, Spielfilm, Vortrag, Diskussion, Moderation, Biopic, LiebesdramaAuf der wahren Lebensgeschichte der dänischen Malerin Lili Elbe (1882-1931) beruhender Film über eine transsexuelle Pionierin, die Anfang der 1930er-Jahre eine operative Geschlechtsumwandlung durchführen ließ. Der Film berührt als Melodram darüber, was diese Entscheidung für ihre Ehe bedeutet, engt die Perspektive auf seine Protagonistin aber sehr stark ein. ======================================================================== Nach dem Film bewertet die Transsexuelle Kristina Schneider den Film aus ihrer Sicht und beantwortet Fragen.
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Freitag, 29. Januar 2016 - 20:30Kategorien: 1SE, Oscarkandidat, 2016, Frauendrama, Golden-Globe-Nominierung, US-amerikanischer Film, Film, Archiv, Spielfilm, MelodramEine Liebesgeschichte über Geschlechter- und Klassengrenzen hinweg: Im New York der frühen 1950er-Jahre begegnet eine Kaufhausangestellte einer eleganten älteren Frau aus gehobenen Verhältnissen, die mitten in ihrem Scheidungsprozess steht. Als der gekränkte Ehemann die Liaison seiner Frau benutzt, um vor Gericht das alleinige Sorgerecht zu erwirken, wird die Beziehung der beiden Frauen auf eine harte Probe gestellt. Das künstlerisch herausragende, ebenso elegant wie präzis inszenierte Drama erzählt von einer lesbischen Liebe in einer restriktiven Gesellschaft, wobei sich das Begehren im subtilen Zusammenspiel von Kostüm, Ausstattung, Raum, Objekten, von Blicken und Gesten artikuliert.