Vortrag/Diskussion: Ukraine - Machtproben in einem zerrissenen Land

  Dienstag, 18. November 2014 - 19:30 bis Dienstag, 18. November 2014 - 21:30

Die Journalismusikone und Bundesverdienstkreuzträgerin  Gabriele Krone-Schmalz  in ihrer  Rede zur Verleihung des Aachener Friedenspreises am 1. September 2014: ... "Es wird Zeit, dass sich friedliebende Menschen in der Masse mal wieder aufraffen, um für dieses kostbare Gut Frieden etwas zu tun. Dazu gehört, sich zu informieren, umfassend zu informieren – so gut es geht - sich zu Wort zu melden, friedlich, gewaltfrei und aufrecht Farbe zu bekennen und sich nicht einschüchtern zu lassen.  ..."  Homepage von Kron-Schmalz.
Die Rede auf Youtube. Die Rede als Text



Eintritt: frei
Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Club Celle
Reservierungen per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
                

Referent: Dr. Vadim Damier (Sozial- und Politikwissenschaftler, Moskau)

Krieg in der Ukraine: mit Tausenden von Toten, Zwangsrekrutierungen, aber auch Desertionen und Protesten gegen den Krieg. Europäische Union und USA mit der NATO auf der einen Seite und Russland auf der anderen Seite versuchen, die Ukraine oder möglichst große Teile von ihr in ihren Einflussbereich zu ziehen und riskieren damit eine Ausweitung des Krieges.

Die Europäische Union forderte die Ukraine mit dem Assoziierungsvertrag, der auch eine militärische Komponente enthielt, faktisch auf, sich zu Lasten der engen Beziehungen zu Russland an die EU zu binden. Im Westen der Ukraine verbindet die Bevölkerung dies mit Hoffnungen auf eine bessere wirtschaftliche Entwicklung. Im Osten hingegen orientieren sich viele nach Russland.

Nachdem der damalige Präsident Janukowytsch erklärt hatte, das Assoziierungsabkommen nicht zu unterzeichnen, löste dies Proteste gegen die Regierung aus. „Der Majdan begann als eine pro-EU-Bewegung unter der Kontrolle der oppositionellen bürgerlichen Parteien“, so der in Moskau lebende Sozialwissenschaftler Vadim Damier im April in einem Interview. „Die Bewegung war für die schnelle Assoziation mit der EU und für das Wegfegen der Regierung, die eine solche Assoziation vermeintlich sabotierte.“ Die Gewalt auf beiden Seiten, in einer späteren Phase des Majdan-Protestes, mündete in die umstrittene Absetzung des Präsidenten, eine neue Regierung mit Beteiligung antirussischer Nazis, die militärische Besetzung und die Einverleibung der Krim durch Russland sowie wachsende Gewalt ukrainischer faschistischer paramilitärischer Einheiten. Forderungen nach Autonomie und Abspaltung in der Ost-Ukraine wurden mit russischer Hilfe zunehmend gewaltsam vertreten.

Vadim Damier wird in seinem Vortrag ausführen, welche Einflüsse und Allianzen es auf den unterschiedlichen Seiten gibt und welche Bedeutung und Folgen die Internationalisierung des Konfliktes haben. Er wird auch einen Blick auf die Situation in den Nachbarländern werfen.

Der 55-jährige Dr. hist. habil. Vadim Damier ist Sozial- und Politikwissenschaftler und forscht zur Geschichte der sozialen Bewegungen. Er lebt in Moskau und ist aktiv in der Föderation der Arbeitenden in Erziehung, Wissenschaft und Technik, einer anarcho-syndikalistischen Gruppe. Vadim Damier wird die Veranstaltungen in deutscher Sprache durchführen.

Connection e.V. und das DFG-VK Bildungswerk Hessen haben Vadim Damier zu einer Veranstaltungsreihe nach Deutschland eingeladen, um einen anderen Blick ermöglichen auf diesen Konflikt zu ermöglichen. In Celle wird die Veranstaltung in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen durchgeführt.

 

Ein Höhepunkt des politischen Kabaretts aus der ZDF-Sendung "Die Anstalt" vom 23.9.14  zur Ukraine-Berichterstattung.
revista - linke zeitung für politik und kultur celle